Radonschutz

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Radon

Radon (RN-222) ist ein im Boden entstehendes natürliches radioaktives Edelgas (Halbwertszeit 3,8 Tage) und entsteht als Teil der Uranzerfallsreihe. Beim natürlichen Zerfall von Uran (U-238) entsteht unter anderem Radium und daraus Radon. Es ist geruch-, geschmack- und farblos. Da Uran als Spurenelement überall vorkommt (Gestein, Boden, Baumaterialien), wird auch überall Radon gebildet. Im Alpenraum trägt Radon zur mittleren Strahlenbelastung mit etwa 40% bei und liefert daher den größten Beitrag zur Strahlenbelastung des Menschen. Die Ablagerung der radioaktiven Zerfallsprodukte des Radons in der Lunge und der Zerfall von im Körper verbliebenem Radon erhöhen das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.

Wie breitet sich Radon aus?

Je durchlässiger der Untergrund, desto eher kann Radongas bis zur Erdoberfläche aufsteigen. Eine hohe Durchlässigkeit finden wir bei feinsten Hohlräumen (Poren), bei grösseren Hohlräumen (Spalten, Klüften, Schutthalden oder in Bergsturzgebieten) und in Karstgebieten oder Höhlensystemen. Durch dichte Tonschichten dringt Radon kaum hindurch. Ob und in welchem Maße ein Material (Gestein) Radongas abgeben kann, hängt hauptsächlich von seiner Struktur und Beschaffenheit ab. Aus tieferen, kompakten Gesteinsschichten kann Radongas kaum entweichen. Es bleibt dort eingeschlossen und zerfällt in seine festen Folgeprodukte.
In geschlossenen Räumen, vor allem in jenen mit Erdkontakt und mit geringem Luftwechsel, kann Radon hohe Konzentrationen erreichen. Das Gas kann durch undichte Stellen im Kellerbereich ins Haus eindringen. Räumlichkeiten im Unter- und Erdgeschoss sind besonders betroffen.
Hauptverantwortlich für den Transport des Radons aus dem Boden ins Hausinnere ist der “Kamineffekt“: Warme Luft, die im Haus aufsteigt, bewirkt im Keller und den untersten Stockwerken einen kaum spürbaren Unterdruck; dadurch entsteht eine Sogwirkung. In der kalten Jahreszeit nimmt die Sogwirkung im Keller zu, da die Heizung eingeschaltet ist.
Auch Witterungsverhältnisse beeinflussen die Radonkonzentration in Gebäuden erheblich:
  • Regen, Schnee oder Frost sorgen dafür, dass die Poren der Böden und Gesteine sich verstärkt mit Wasser füllen bzw. einfrieren. Dadurch kann radonhaltige Luft schwerer aus dem Boden entweichen und bleibt dort; dadurch steigt die Radonkonzentration in den obersten Schichten des Bodens
  • Auch bei steigendem Luftdruck erhöht sich die Radonkonzentration im Boden. Der atmosphärische Druck drückt zusätzlich Luft aus der Atmosphäre in die Poren von Böden und Gesteinen und sorgt so dafür, dass die radonhaltige Luft den Boden schlechter verlassen kann und dort zurückbleibt. Bei fallendem Luftdruck wird verstärkt Radon freigesetzt.

Unsere Leistungen

  • Messung mittels aktiver, zeitaufgelöster Messung in bestehenden Räumen
  • Klärung von Radoneintrittspfaden durch Sniffing-Methoden
  • Beratung und Planung der Präventions- oder Sanierungsmaßnahmen zum Radonschutz im Gebäude
  • Untersuchung der Wirksamkeit der Radonschutzmaßnahmen durch Messungen der Radonkonzentration

Radongrenzwerte gemäss gültiger Gesetzgebung GvD 101/2020

  • Wohnhäuser
    • Grenzwerte Neubauten 200 Bq/m³ (Jahresmittelwert)
    • Grenzwerte bestehende Bauten 300 Bq/m³ (Jahresmittelwert)
  • Arbeitsplätze
    • Eingreifschwelle 300 Bq/m³ (Jahresmittelwert)
    • Arbeitsplatzdosis: Jahres-Dosis <6mSv
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